Bauherr: PVS holding GmbH
BGF: 6.700 m2
Mülheim an der Ruhr
Realisiert, 2018
Fotografie: Jens Kirchner, Düsseldorf
„Mieten Sie bitte nicht das Gebäude! Nutzen Sie eine große Chance! Kaufen Sie das Grundstück, brechen Sie den Altbestand ab und bauen Sie neu!“ Unseren ersten Vorentwürfe 2014 bestätigte unsere Idee, das Grundstück mit der doppelten Baumasse überbauen zu können. Schließlich wurde man mit dem Alteigentümer einig, eine Bauvoranfrage wurde positiv beschieden und der Weg war frei, um gemeinsam Neues zu denken.
Städtebauliche Beziehungen zu analysieren, zu optimieren, unsichtbarer Teil eines Ganzen werden zu lassen ist uns Architekten stets wichtig. Es gibt eine Nachbarbebauung, die Bestandgebäude, den nahen Wald, die Himmelsrichtungen, Sichtbezüge und Wegebeziehungen, als vorhandenen Kontext mit dem wir arbeiten wollen. Bauen ist einfach. Architektur hingegen bedeutet Finden, Organisieren, Verfeinern, stets zu überzeugen und einen Mehrwert auf vielen Ebenen zu schaffen. Unser Ziel war es, Kosten, Termine, Rechtslage mit den Interessen des Bauherrn und mit Baukultur in Gleichklang zu bringen.
Maßgebliche städtebauliche Parameter waren die Organisation des Verkehrs (Umfahrt), die Erschließung des Bestandsgrundstücks von zwei Seiten (Durchfahrtsmöglichkeit), sowie die Integration eines kleinen, verbindenden Grünraumes mit Schaffung von wichtigen Blickbeziehungen zum Bestand und dem nahen Wald.
Das sogenannte Raumprogramm besteht aus vielen 2er Büros, einigen Besprechungs- und Seminarräumen, sowie Nebenräumen, wie Aktenlager, Teeküchen. Wir dachten es wäre sinnvoll, die Räume, die keine natürliche Belichtung brauchen, in der Mitte des Gebäudes zu platzieren. Die Büros werden, wie Perlen einer Kette an den Erschließungsflur aufgefädelt. Eventuell störende Blickbeziehungen an direkt gegenüberliegende Büros werden dadurch bewusst vermieden. Es herrschen Ruhe und Diskretion trotz großzügiger Transparenz durch Glastrennwände. In Puncto Energiebilanz erweist sich diese Anordnung, von Büros und inneren Lager- und Nebenräumen, als sehr effizient. Großes Volumen und eine relativ kleiner Hüllfläche der Fassade stehen im optimierten Verhältnis zueinander.
Das besondere Sicherheitskonzept ermöglicht, die vom Bürobetrieb unabhängige Nutzung der Seminarräume im Erdgeschoss. Ein ausgeklügeltes Haustechnikkonzept sorgt für behagliche Kühlung in den Sommermonaten.
